Was ist der Community Business Model Canvas? Dein Strategietool für erfolgreiche Communities
Warum brauchen Communities überhaupt ein Geschäftsmodell?
Auch die engagierteste Community braucht eine solide strategische und finanzielle Basis, um langfristig erfolgreich zu sein. Ohne durchdachte Struktur werden selbst die besten Community-Ideen zu unstrukturierten Experimenten, die schnell wieder einschlafen.
Gerade für Unternehmen oder geförderte Organisationen ist es entscheidend, Communities nicht nur als Kommunikationsformat, sondern als strategisches System mit Wirkung und Finanzierung zu denken. Und auch selbständige Kreative können sich über ihre Community ein stabiles finanzielles Standbein aufbauen, zum Beispiel über Mitgliedschaften auf Plattformen wie Patreon, durch exklusive Inhalte, digitale Produkte oder Workshops.
Was ist der Community Business Model Canvas?
Der von uns entwickelte Community Business Model Canvas ist ein praktisches Werkzeug, das vom klassischen Business Model Canvas inspiriert wurde, aber speziell für Communities konzipiert ist. Er hilft dir, alle wichtigen Aspekte deiner Community auf einen Blick zu erfassen und strategisch zu planen.
Community Business Model Canvas © What Now?!
Das Herzstück: Die Community im Zentrum
Anders als bei vielen anderen Canvas-Modellen steht im Zentrum die Community selbst. Wir starten mit der Community Value Proposition – also dem Mehrwert, den deine Community ihren Mitgliedern bietet. Das ist die Grundlage für alles andere.
Frag dich: Warum sollten Menschen überhaupt Teil deiner Community werden wollen? Was ist der konkrete Nutzen?
Das kann sein:
Exklusives Wissen und Lernmöglichkeiten
Zugang zu Ressourcen, Tools oder Netzwerken
Karrieremöglichkeiten und Job-Vernetzung
Sichtbarkeit, Feedback und Unterstützung von Gleichgesinnten
Unternehmen schaffen so echte Kundennähe. Organisationen machen ihren Zweck erfahrbar. Und Kreative bauen auf Vertrauen statt Reichweite.
Community Relations & Engagement: Beziehung und Beteiligung gestalten
Dann schauen wir auf die Community Relations (Beziehungsgestaltung). Hier geht es darum, wie die Beziehungen innerhalb der Community gestaltet und gepflegt werden. Das können Mentoring-Programme zwischen erfahrenen und neuen Mitgliedern sein, Buddy-Systeme für Neuankömmlinge, ritualisierte Vorstellungsrunden oder regelmäßige Community Calls zum informellen Austausch.
Der dritte wichtige Block ist Community Engagement (Aktivierung & Beteiligung). Dies umfasst die konkreten Aktivitäten und Maßnahmen, mit denen du die Mitglieder zur aktiven Teilnahme motivierst. Wöchentliche Challenges, „Show & Tell“-Sessions, AMAs mit Experten oder thematische Diskussionsrunden.
Die strategischen Säulen: Zielgruppen, Kanäle, Finanzierung
Weitere zentrale Elemente des Canvas sind:
Member Segments: Wer sind die Menschen in deiner Community? Was brauchen sie wirklich?
Channels: Auf welchen Plattformen erreichst und begleitest du deine Mitglieder? (z. B. Slack, Discord, Mighty Networks, E-Mail)
Revenue Streams: Wie wird deine Community langfristig finanziert?
Für gemeinnützige Organisationen können das Mitgliedsbeiträge, Fördermittel oder Community-Fundraising sein. Für Unternehmen: Sponsoring, Premium-Zugänge oder Co-Creation-Produkte.
Die operativen Grundlagen: Was es braucht, damit deine Community funktioniert
Natürlich spielen auch deine Schlüsselaktivitäten, Partner und die notwendigen Ressourcen eine wichtige Rolle. Und die Kostenstruktur, messbare Kennzahlen der Community und die Wachstumsstrategie sind die Bereiche, mit denen du deine Community dann überprüfen kannst.
Key Activities: Was musst du regelmäßig tun, damit die Community lebendig bleibt?
Key Partners: Wer unterstützt dich? Mit wem arbeitest du zusammen?
Resources & Costs: Welche Ressourcen brauchst du – und welche Kosten entstehen dabei?
Community KPIs: Wie misst du Wirkung – nicht nur in Zahlen, sondern in Beziehungen?
Wachstumsstrategie: Wie wächst die Community organisch weiter?
Wie du mit dem Canvas arbeitest
Wenn du die fünf Hauptbereiche Mehrwert, Relations, Engagement, Zielgruppe und Revenue Streams klar definiert hast, steht dir nichts mehr im Weg, eine erfolgreiche Community aufzubauen.
Beginne immer bei der Community Value Proposition. Warum sollten Menschen ihre Zeit ausgerechnet bei dir verbringen? Wenn diese Frage klar beantwortet ist, fällt es leichter, alle weiteren Elemente zu definieren.
Der Canvas zwingt dich, Community nicht als Wunschprojekt zu betrachten, sondern als gestaltbare Strategie mit Wirkung nach innen und außen.
Ein Praxisbeispiel: Creative Mornings
Creative Mornings zeigt, wie der Canvas in der Realität funktioniert:
Value Proposition: Inspiration und Vernetzung für Kreative vor der Arbeit
Member Segments: Kreative aller Bereiche, Freelancer, Agenturen
Relations: Monatliche lokale Events, globales Netzwerk
Engagement: Kurze Vorträge, Networking, Community-Content
Revenue: Sponsoring (Mailchimp, Adobe), lokale Partnerschaften
Channels: Website, Social Media, lokale Organisatoren
Warum der Canvas funktioniert
Der Community Business Model Canvas hilft dir, strategisch zu denken, bevor du ins Handeln kommst. Er verhindert, dass du eine Community „einfach mal startest“ und dann überrascht bist, dass niemand bleibt.
Er stellt die Community in den Mittelpunkt – nicht dein Produkt. Nicht dein Content. Nicht dein Wachstum. Sondern: Verbindung, Beteiligung und kollektiver Mehrwert.
Erst wenn die Community funktioniert, trägt sie dein Geschäftsmodell.